Von der Zaudererin zur Kamikazin?
Die Volten unserer Ministerpräsidentin provozieren geradezu den Widerstand:
Wir fordern seit langem eine dem aktuellen Infektionsgeschehen angepaßte Landespolitik. Nun also eine 180 Grad-Wende unserer Landesregierung von bundesweit strengsten Restriktionsmaßnahmen nun hin zur Vorreiterin der Lockerungen. Von einem Extrem ins andere.
Zur Erinnerung:
Ostern sollten wir uns nicht mal mehr frei in unserem eigenen abgeschotteten Land MV bewegen können, und die Regierung mußte in ihrem Aktionismus erst vom Gericht ausgebremst werden. Berechtigterweise, wie die gegenwärtigen Infektions-Zahlen, nach wie vor mit Abstand die niedrigsten bundesweit, beweisen.
Vor Kurzem noch wurden „illegal“ eingereiste oder verbliebene Urlauber oder Zweitwohnungsbesitzer mit Polizeigewalt außer Landes gebracht. – Nun dürfen plötzlich alle kommen. Und treffen auf eine Bevölkerung, die durch viel zu lange Abschottung unter Garantie die allerniedrigste Grundimmunität Deutschlands hat. Ist das verantwortungsvoll?
Wir dürfen zu sechst in der Kneipe sitzen, doch die Kontaktsperre besteht weiter. Was denn nun?
Nach sechs Wochen mit freier Nase haben wir kaum noch Neuinfektionen im Lande, müssen nun aber plötzlich alle mit lächerlichem und ineffektiven Masken einkaufen gehen, die manche wie Taliban aussehen lassen oder an Maulkörbe erinnern. Das ist wie Fliegen mit Maschendraht einsperren wollen. Wenn Viren lachen könnten, würden sie sich totlachen.
Noch immer gibt es keinerlei gesicherte Erkenntnisse, ob es denn nun eine „Dunkelziffer“an stumm Infizierten im Lande gibt, geschweige denn, wie hoch die ist.
In Sachen Schule und Kinderbetreuung überwiegen Frust und allgemeine Ratlosigkeit.
Und es geht so weiter. Jüngste Posse: Die Verkündung, nun doch Touristen aus „Risikogebieten“ nicht ins Land lassen zu wollen. Wie das begründet, umgesetzt und kontrolliert werden soll, bleibt wohl ein weiteres Geheimnis unserer Landesregierung, die es offenbar ohnehin nicht mehr so genau nimmt mit der Rechtsstaatlichkeit.
Von Planmäßigkeit, Verhältnismäßigkeit und Kontinuität fehlt die geringste Spur. Jeden Tag was Neues. Hüh und Hott. Selbst wer guten Willens ist, sieht nicht mehr durch, was er denn nun noch/ schon darf oder nicht.
Dieser hektische Aktionismus unserer Landesregierung wird uns weiter ruinieren, aber ganz sicher nicht vor Corona schützen.
Eher schon das weitgehend rationale und verantwortungsvolle Verhalten der Bürger, die zum überwiegenden Teil durchaus kapiert haben, daß Corona eine ernste Sache ist, von sich aus Abstand und Hygiene halten – und keine Mutti brauchen, die sie gängelt und beaufsichtigt wie eine Glucke.
Mittlerweile formiert sich wachsender Widerstand – auch hier im Lande – derzeit eher noch eine wilde Gemengelage von Motiven und Anliegen. Man sollte es sich jedoch nicht leicht damit machen, die alle pauschal als Verschwörungstheoretiker zu verunglimpfen. Das – eben mal so – von unseren Regierenden praktizierte Aushebeln von Bürgerrechten und demokratischen sowie ökonomischen Grundsätzen ist kein Kavaliersdelikt. Hinterfragen und Kritik an Sinn und Maß der Maßnahmen ist Bürgerrecht und -pflicht, auch wenn einige Besorgnisse übertrieben erscheinen mögen.
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Im Freien Horizont haben Verschwörungstheorien, Schuldzuweisungen und Sozialdarwinismus selbstverständlich keinen Platz. Doch sachlicher und konstruktiver Kritik bieten wir eine Plattform. An Vorschlägen mangelt es uns nicht.
Wir fordern eine ausgewogene und zielführende Vorgehensweise gegen die Corona-Pandemie – unter dem Gesichtspunkt, daß wir noch lange damit werden leben müssen und die den hiesigen Gegebenheiten Rechnung trägt. So wie bisher kann und darf es nicht weiter gehen!