von Roberto Kort
Kreistag MSE spricht sich für Windkraft-Moratorium aus!
Mit dem Landkreis Seenplatte hat sich nunmehr der vierte Landkreis für ein Windkraftmoratorium ausgesprochen, und das, obwohl es im Landkreis Seenplatte derzeit eine funktionierende Raumplanung gibt! Die gegenwärtige Windkraftpolitik ist den Bürgern dieses Landes ganz offensichtlich nicht mehr länger vermittelbar. Es werden immer mehr und immer höhere Windkraftanlagen in die Landschaften gestellt, die oft zu wenig oder gar keinen, zu anderen Zeiten viel mehr Strom als benötigt produzieren.
-> Es gibt nach wie vor - nach über 20 Jahren EEG - kein Konzept, die unsichere, schwankende Windstromproduktion endlich grundlastfähig zu gestalten.
-> Es gibt nach wie vor kein Konzept, die ausufernden Gestehungs- Abregelungs- und Entsorgungskosten für volatilen Windstrom, die den Bürgern Mecklenburg-Vorpommerns die höchsten Strompreise bundes- und europaweit bescheren, abzufedern.
-> Nach wie vor werden in Sachen Windkraftplanung Bürger und Kommunen entrechtet, naturschutzfachliche und gesundheitliche Belange umgangen bzw. ignoriert.
Monetäre Versprechungen mögen bestenfalls zu Korrumpierung von Kommunalvertretern führen, sie schaffen weder Vertrauen noch Recht, werden Widerstand also nicht beschwichtigen. Akzeptanz erreicht man nur mit Argumenten, die die Sinnhaftigkeit eines weiteren Windkraftausbaus hinreichend begründen. Diese ist die Windkraftbranche bis auf den heutigen Tag schuldig geblieben.
Die Landesregierung sollte zur Kenntnis nehmen, daß an der Basis mittlerweile nahezu parteiübergreifend der Unmut über den eingeschlagenen Windkraft-Kurs wächst. Will man ernsthaft die vielbeschworene Akzeptanz für die Windenergie erhöhen, wäre man sehr gut beraten, diese Abstimmungen von 4 Landkreistagen in Mecklenburg-Vorpommern ernst zu nehmen. Nichts kann für einen solchen Prozess besser sein, als auf die Bürgerinnen und Bürger zu zugehen und für die Zeit des Dialogs zunächst ein Windkraftmoratorium einzustellen!